Fragen und Antworten
Wie sieht es derzeit mit der Breitbandversorgung in Espenau aus?
Die Qualität der Internetversorgung in der Gemeinde Espenau ist auch im Jahr 2018 noch sehr durchwachsen. Es kommen im Wesentlichen zwei Technologien zum Einsatz: DSL (Kupferleitung) und LTE (Mobilfunk) oder eine Kombination aus beiden (Hybrid). Zusätzlich wird teilweise Richtfunk verwendet, um den über DSL angebundenen Kunden den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Eine Übersicht der Technologien und Anbieter gibt es auf der Seite der Gemeinde Espenau.
All diese Technologien stoßen derzeit durch den zunehmenden Bedarf der Bürgerinnen und Bürger an ihre Grenzen, da sie durch verschiedene Faktoren beschränkt sind: Der Leitungslänge vom Kunden zur Gegenstelle auf der sogenannten „letzten Meile“ oder der Empfangsstärke sowie der geteilten Bandbreite eines Mediums bei gemeinsamer Nutzung („Shared Medium“) bei den Funktechnologien.
In der Gemeinde Espenau kommen derzeit nur einige Haushalte aufgrund ihrer günstigen Lage in den Genuss zeitgemäßer VDSL-Anschlüsse. Die Kapazitäten sind nahezu erschöpft; es mangelt an „freien Ports“ in den Kabelverzweigern. Kunden vieler Anbieter klagen über geringe Übertragungsraten insbesondere zur Primetime, also zu der Zeit, in der das Internet verstärkt genutzt wird. Vergleicht man die Datenleitungen mit Wasserleitungen, so tröpfelt es vielerorts zu manchen Zeiten nur noch aus der Leitung.
Gerade im gewerblichen Bereich ist eine robuste Internetversorgung essenziell. Hier klafft derzeit eine große Lücke.
Die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürge mit der aktuellen Situation spiegelt sich deutlich in der Tatsache wider, dass in den ersten zwei Wochen der Nachfragebündelung bereits 20% der Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen haben.
Warum Glasfaser?
Glasfaser gilt derzeit als die zukunftsweisende und die effizienteste Art, Daten zu übertragen! Die Länge von Lichtwellenleitern hat aufgrund der geringen Leitungsdämpfung kaum einen Einfluss auf die mögliche Bandbreite. Noch dazu beeinflussen sich parallel liegenden Glasfasern nicht und allen Teilnehmern steht stets die gleiche Bandbreite auf ihrer exklusiven Leitung zur Verfügung. Dies sind wesentliche Vorteile im Vergleich zu DSL (Kupferleitung) oder LTE (Mobilfunk).
Aktuell werden die Kupferleitungen bundesweit von vielen Anbietern mit verschiedenen Techniken „aufgebohrt“ z.B. VDSL2-Vectoring, was in Espenau aber nicht verfügbar ist. Auch wenn weiter an diesen Techniken gearbeitet wird, so sind die Leitungslängen auf wenige hundert Meter begrenzt. Zudem gilt diese Technik nicht mehr als zukunftsweisend, was allein daran deutlich wird, dass künftig bundesweit nur noch reine Glasfaser-Projekte förderfähig sein sollen.
FTTH (Fibre to the home) ist die Variante der Glasfasertechnologie, bei der die Glasfaserleitungen direkt in den Wohnungen der Nutzer enden. Die derzeit bei uns durch die Deutsche Glasfaser angebotenen FTTH-Tarife bieten symmetrische Bandbreiten, ermöglichen also die Datenübertragungen in beide Richtungen mit gleicher und noch dazu sehr hoher Geschwindigkeit und enthalten zudem keine Begrenzung des Datenvolumens. Diese Kombination wird man bei anderen Technologien vergeblich suchen.
Weiterführende Information finden Sie im Blogbeitrag „33 Gründe warum der Glasfaser die Zukunft gehört“
Warum wird gerade jetzt so ein Hype um das Thema gemacht?
Espenau hat derzeit die einmalige Chance, ohne Fördergelder ein flächendeckendes Glasfasernetz als zukunftssichere Alternative zur bestehenden und lähmenden Infrastruktur zu erhalten. Die Deutsche Glasfaser baut ein Glasfasernetz bis in die Wohnungen aus, wenn sich bis zum 2. Juli 2018 40% der anschließbaren Haushalte in Espenau verbindlich für einen Glasfaseranschluss entscheiden. 2500 Haushalte müssen insgesamt also 1000 Verträge abschließen. Gelingt dies, baut die Deutsche Glasfaser aus und wir haben mittelfristig ein zeitgemäße und zukunftssichere Infrastruktur in den ausgeschriebenen Ausbaugebieten. Erreichen wir das vorgegebene Ziel nicht, wird sich mittelfristig vermutlich nichts verbessern.
Wieso ist das Thema Glasfaser so wichtig für Espenau?
Es geht um das Schaffen einer zukunftssicheren Infrastruktur als Alternative zur bestehenden Kupferleitung. Die Chance, die sich in den letzten Monaten ergeben hat, wird uns in absehbarer Zeit nicht wieder geboten. Das „Gigabit-Netz“ wird ab dem kommenden Jahr in den Wohnzimmern unserer Nachbarstadt Immenhausen einschließlich Mariendorf und Holzhausen verfügbar sein, denn dort haben sich genügend Haushalte für den Ausbau entschieden. Das Glasfaser-Netz liegt dann also nur einen Steinwurf entfernt und wir haben bis zum 2. Juli die Möglichkeit, das Netz auch in unsere schöne Gemeinde zu holen. Auch Reinhardshagen hat die Nachfragebündelung bereits erfolgreich abgeschlossen, Rothwesten und Simmershausen sind sehr vielversprechend gestartet. Es würde die Attraktivität von Espenau schmälern, wenn wir künftig unseren Nachbarorten technologisch hinterher hinken.
Espenau hat sich Anfang der 1990er Jahre gegen Kabelanschluss entschieden. Damals konnte niemand absehen, dass das Kabelnetz auch für die Internetversorgung eine wichtige Rolle spielen wird. Man konnte nicht einmal ahnen, welche Bedeutung das Internet einmal haben wird. Hätten sich die Bürgerinnen und Bürger damals allerdings für Kabelanschluss entschieden, so wäre die derzeitige Bedarfslücke wesentlich kleiner.
Künftige Anwendungen, die derzeit nur ansatzweise absehbar sind, erfordern eine höhere Bandbreite als derzeitige Anwendungen. Streaming von Video-Inhalten in hoher Qualität, Arbeiten im Home-Office, die Nutzung von Cloud-Diensten beispielsweise zur Sicherung von Daten und Telemedizin sind Ansätze neuer Möglichkeiten. Gerade die Übertragung von Daten Richtung Internet (Upstream) wird in diesem Zusammenhang eine größere Rolle spielen.
Wir sollten uns die Chance, eine zukunftsweisende Technologie nach Espenau zu holen, auch im Interesse unserer Kinder diesmal nicht entgehen lassen!
Ich brauche das aber nicht, ich bin zufrieden mit meinem jetzigen Anbieter.
Sehen Sie es als Wertsteigerung Ihrer Immobilie an. Wenn die Infrastruktur passt, ist es leichter, einen Mieter zu finden. Es wird Ihnen höchstwahrscheinlich nie wieder jemand kostenlos ein Glasfaserkabel ins Haus legen.
Wenn die 40% während der Nachfragebündelung nicht erreicht werden, dann wird so schnell kein anderer Anbieter kommen und in Espenau in FTTH-Strukturen investieren. Es besteht dann auch keine Alternative, falls Ihnen die zur Verfügung stehende Geschwindigkeit Ihres jetzigen Anbieter nicht mehr ausreicht. Der Bedarf an Bandbreite wächst und ISDN galt auch mal als zeitgemäß.
In erster Linie steigert das Glasfaser-Netz die Attraktivität des gesamten Ortes und die meisten Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger werden es Ihnen danken, wenn Sie das Zünglein an der Waage sind, damit Espenau den Anschluss nicht verpasst.
Mir ist das zu teuer.
Die Preise der Deutschen Glasfaser sind absolut marktüblich. Zudem wird das Glasfaserkabel kostenfrei in Ihr Haus gelegt, wenn Sie während der Nachfragebündelung einen Vertrag abschließen.
Mit dem kleinsten Tarif entstehen in den ersten zwei Jahren Gesamtkosten von 888,00€, das entspricht im Mittel 37,00€ pro Monat. Sehen Sie es als zinsloses Darlehen für die Verlegung des Glasfaserkabels in Ihr Haus. Und das Beste: Sie dürfen die Leitung zwei Jahre lang nutzen 🙂
Wenn Sie den mittleren Monatspreis einmal mit ihrem derzeitigen Anbieter vergleichen, werden Sie vermutlich feststellen, dass die Verlegung der Glasfaser in Ihr Haus tatsächlich kostenfrei ist.
Falls Ihnen nach dieser zweijährigen „Testphase“ die Leitung zu schnell oder tatsächlich zu teuer ist, hindert Sie niemand daran, Ihre alte Kupferleitung wieder zu nutzen. Sie haben aber dazu beigetragen, dass der Glasfaseranschluss in Ihrem Ort und sogar in Ihrem Haus künftig zur Verfügung steht.
Wird das Internet dann wirklich schneller?
Die zukünftige Anbindung von Espenau an das Internet wird über das Glasfasernetz der WINGAS-LWL erfolgen, zunächst mit einer Bandbreite von 10Gbit/s nach Düsseldorf. Laut Aussage der Deutschen Glasfaser sind noch genügend Kapazitäten vorhanden und diese werden bei Bedarf auch genutzt.